Internationaler Frauentag | Frau, Iranerin, Elektro-Ingenieurin

Sahar Khodamvayghani arbeitet im TG-Repair Center. Für sie gibt es keine Frauen- oder Männerberufe, nur Talente.

Sahar Khodamvayghani ist es gewohnt, im Leben Wege zu beschreiten, die für Frauen ungewöhnlich sind. Das gefiel nicht jedem, sagt sie. Aber diese Wege haben sie dahin gebracht, wo sie immer sein wollte.

Wenn Sahar Geräte analysiert, um Fehlfunktionen zu erkennen und diese zu beheben, ist sie in ihrem Element. Im Repair Center der Technogroup, das auf die Reparatur medizinisch-technischer Geräte spezialisiert ist, hat sie als einzige Frau gearbeitet. Doch die studierte Elektro-Ingenieurin mit Masterabschluss hat sich pudelwohl gefühlt. „Ich liebe meinen Job. Er macht mir großen Spaß und ich habe nette Kollegen, die mich schätzen“, erklärt Sahar, die vor fast zwei Jahren bei der Technogroup angefangen hat und gerade in Elternzeit ist. Dass man sie für ihre Talente und ihre Arbeit schätzt, ist für Sahar keine Selbstverständlichkeit.

Sahar wurde im Iran geboren. Ihr Vater ist Elektro-Techniker. „Schon als Kind habe ich ihm immer bei der Arbeit zugeschaut und Fragen gestellt“, erzählt Sahar. „Ich wollte ergründen, wie technische Geräte funktionieren und mein Vater hat mir alles erklärt.“ Das Wissen hat sie direkt praktisch umgesetzt und für ihre Puppen eine Lampe, einen Ventilator und einen Mixer selbst gebaut. Sahar war acht, als eine Lehrerin ihre Eltern darauf ansprach, dass das Mädchen eine besondere Begabung für Mathematik hat. Als Sahar 15 Jahre alt war, durfte sie in Mathe und Physik bereits Uni-Luft schnuppern. Mit 17 machte sie ihr Abitur, mit 18 begann sie ihr Studium in Elektroingenieurwesen.

„Manche Männer meinten, ich solle nicht studieren oder arbeiten“

Sie war stets die Beste in ihrem Jahrgang. Dennoch fanden einige Kommilitonen und Professoren, sie gehöre nicht in diesen Studiengang. Andere wiederum waren offen und freundlich zu ihr. In ihrem Grundstudium waren von 24 Studenten 12 Frauen. Das zeigt, dass Frauen im Iran ihre Chancen in Männerdomänen erkennen. „Im Iran studieren Frauen, um unabhängig von einem Mann zu sein. Das können sie am besten mit technischen Berufen, die auf dem Arbeitsmarkt stark nachgefragt sind“, erklärt Sahar.

Nach ihrem Master-Abschluss in Teheran nahm sie ihren ersten Job in der Medizintechnik-Branche an. „Die Hälfte der männlichen Kollegen wollten nicht akzeptieren, dass ich und meine Freundin in der Firma arbeiteten. Da halfen auch unsere guten Leistungen nicht. Aber der Chef hat uns unterstützt und wertgeschätzt.“

Vor zweieinhalb Jahren heiratete Sahar ihren Mann und zog zu ihm nach Deutschland. Hier fand sie eine neue berufliche Heimat bei der Technogroup. „Wir freuen uns sehr, Sahar im Team zu haben. Die Mythen rund um die technische Männerdomäne sind völlig unberechtigt – zumindest bei der Technogroup“, davon ist Geschäftsführer Arnd Krämer überzeugt. „Die Branche braucht heute mehr denn je fähige Fachkräfte. Wir freuen uns sehr, wenn sich Frauen für einen technischen Beruf begeistern und die Technogroup als Ausbildungsbetrieb oder Arbeitgeber wählen.“

„Talente sollte man ausleben!“

Auf die Frage, was sie Mädchen in Deutschland oder dem Iran raten würde, die überlegen einen technischen Beruf zu ergreifen, ist Sahars Antwort eindeutig: „Wenn ein Mädchen Talent hat, sollte sie es ausleben.“ Sahar hatte das Glück, dass ihre Eltern sie immer ermutigt haben, ihr Talent und ihren eigenen Weg zu finden und zu verfolgen. „Eltern sollten Kinder nicht in Schubladen stecken, sondern deren Talente erkennen, egal wo diese liegen. So haben es meine Eltern gemacht, und so möchte ich es bei meinen Kindern tun. Ich würde gerne viele Frauen in technischen Berufen sehen. Ich wünsche mir, dass alle verstehen, dass es hier keinen Unterschied gibt. Ich danke meiner Familie und meinem Mann für die gute Förderung meiner Talente und auch für die liebevolle Unterstützung. Ich bedanke mich außerdem herzlich bei meinen Kollegen der Technogroup für die gute Zusammenarbeit und das gute Betriebsklima.“

Sahar genießt nun ihre Elternzeit mit ihrer kleinen Tochter. Aber dann kommt sie zurück ins Repair Center der Technogroup und widmet sich auch wieder ihrer beruflichen Leidenschaft. Auf ihren Job zu verzichten, kommt für sie nicht in Frage, denn er ist ihre Berufung.

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